Quartett aus dem 3. Akt Meistersinger von Nürnberg
Hier geht’s zur vollständigen Besprechung:
Sigfrid Karg-Elert
„When this recital of Wagner ...
transcriptions played by Jan Hennig and Ernst Breidenbach dropped onto my desk this week, I listened initially out of curiosity then with increasing delight at Karg-Elerts ingenuity ... definitely not your average Wagner recital and a fascinating reminder of early 20th; century home entertainment.“
Andrew McGregor
BBC Radio 3 CD Review, 20thJune 2015
die Klangeffekte, die die Kombination der beiden (Instrumente) ermöglicht, sind in der Tat schlicht unglaublich. Das Harmonium kann endlos lange Töne aus dem Pianissimo heraus aufblühen und wieder verklingen lassen, und es begeistert durch Ausdrucksstärke und durch die breite Palette seiner Klangfarben. Das Klavier hingegen lässt sich sehr viel virtuoser und klar akzentuiert einsetzen, was dem Harmonium aufgrund der Klangerzeugung mit schwingenden Durchschlagzungen nicht in gleicher Weise gelingen kann. Aus diesen Unterschieden ergibt sich der Reiz dieser Duobesetzung - und klanglich wirkt das überaus faszinierend. Hennig und Breidenbach präsentieren hier eine der schönsten Wagner-Bearbeitungen, die derzeit auf CD zu erwerben ist. Überraschung! Unbedingt anhören!
ouverture
Das Klassik-Blog. 23. September 2015
... By any standard, then, this is a repertoire curiosity and unlikely to be a best-seller; but any cynicism is soon dispelled, first by the sensitive, accomplished musicianship of Jan Hennig and Ernst Breidenbach, and secondly because the two instruments blend together so surprisingly well. It is a combination that works best...
... Hennig and Breidenbach are a seasoned, empathetic duo and their performances have been meticulously prepared. Furthermore, they have been very well recorded.
Jeremy Nicholas
GRAMOPHONE SEPTEMBER 2015
Beseelte Opernklänge
Einer Entdeckung gleich kommt die Einspielung „auserlesener Stücke“ aus Wagner-Opern in der Bearbeitung für Harmonium und Klavier. DerDarmstädter Pianist Ernst Breidenbach hat mit seinem Harmonium-Kollegen Jan Hennig Transkriptionen des Leipziger Komponisten Sigrid Karg-Ebert feinsinnig aufbereitet.
Ätherisch schwebt das Lohengrin-Vorspiel herab, hell ertönen die Stimmen der Spinnerinnen in „Der fliegende Holländer“, mit allem Pomp marschieren die Meistersinger herein - durch die Kombination der Saitenklänge des Flügels mit den variablen Zungenstimmen des Harmoniums gelingt eine fesselnde Nachbereitung zentraler Szenen aus Opern Richard Wagners. Dies ist zum einen dem Komponisten und Harmoniumspezialisten Sigfrid Karg-Elert (1877–1933) zu danken, der mit starkem Einfühlungsvermögen den Partituren Wagners auf den Grund ging und viele Bearbeitungen für die seltene Duobesetzng schrieb; zum anderen dem Pianisten Ernst Breidenbach, Dozent an der Darmstädter Akademie für Tonkunst, und dem freischaffenden Kapellmeister und Kunstharmonisten Jan Hennig, die gemeinsam für die technisch einwandfreie, wohldosierte Beseelung der Wagner-Klänge sorgen.
Zumeist übernimmt das Harmonium mit seinen Möglichkeiten des dynamischen An- und Abschwellen die Singstimmen, um deren Ausdruck nahe zu kommen, während das Klavier den Orchesterpart nachgestaltet. Doch hat Karg-Ebert auch die Chance ergriffen, Orchesterepisoden nachzuempfinden, die auf dem Flügel allzu eintönig klingen würden. Dies gilt beispielweise für den Beginn des Tristan-Vorspiels, wenn das Harmonium das Crescendo und Decrescendo der Celli übernimmt, oder für die groß angelegte Szene um Siegfrieds Tod mit dem anschließenden Trauermarsch aus der „Götterdämmerung“. Hier kommt die breite Klangspalette des Kunstharmoniums zum Tragen, die es erlaubt, ähnlich wie bei der Orgel verschiedene Register zu ziehen. Besonders expressiv und durchsichtig gelingt auf diese Weise auch das Quintett „Selig wie die Sonne“ aus dem dritten Akt der „Meistersinger“.
Das Harmonium, das die Erwartung seiner Erfinder im 19. und frühen
20. Jahrhundert nicht erfüllt hat, ein weltweit anerkanntes Soloinstrument zu werden, bewährt sich dagegen bei den vorliegenden geglückten Transkriptionen in der Kombination mit dem modernen Flügel.
Klaus Trapp
Echo Online, 29. Juli 2015
Wagner – für Harmonium und Klavier